Mittelagger in der Zukunftswerkstatt Dorf
Zum 2. Mal veranstaltete der oberbergische Kreis ein Schulungsprogramm
unter dem Motto „Zukunftswerkstatt Dorf“. Das 5-tägige Wochenendseminar
behandelte Themen zur Einordnung der Dörfer in kommunale und regionale
Zusammenhänge, allgemeine und örtliche demographische Entwicklung,
Handlungsfelder Bevölkerung, Vereine, Bildung, Versorgung,
Mobilität, Arbeit, Freizeit, Umwelt und Energie, sowie Hilfestellung
zur Kommunikation, Motivation und Moderation.
Die IG Dorf- und Spielplatz Mittelagger e.V. war bei dieser
Veranstaltung dabei. Unter der Leitung von Dr. Lutz Wetzlar wurden die
Ursachen und vor allem die Auswirkungen des demographischen Wandels in
den Dörfern beschrieben und analysiert. In gemeinsamen Dorfbegehungen
mit den teilnehmenden Dörfern aus Gaderoth (Gemeinde Nümbrecht),
Kreuzberg (Stadt Wipperfürth) und den Wupperorten (Stadt Radevormwald)
wurden die Auffälligkeiten diskutiert.
So hieß es in Mittelagger: Warum sind die Sammelcontainer Glas und
Kleidung nicht zentral aufgestellt? Warum sind die Ortsstraßen in einem
derart schlechtem Zustand? Warum gibt es keine Veranstaltungstafel auf
dem Hörtal? Und vieles mehr.
Natürlich sucht die IG Mittelagger kurzfristig eine Aufstellfläche für
eine Veranstaltungstafel, nur die anderen Fragen können alleine nicht
beantwortet werden. Auch hier bot Dr. Wetzlar Hilfestellung und
versorgte die Teilnehmer mit Adressen, E-Mail-Kontakten und
Telefonnummern.
Im folgenden wurden die Themenbereiche „Demografie, Soziales Gefüge und
Zusammenleben, Kommunikation, Vereinsleben, Kultur und Identifikation,
Infrastruktur und Versorgung, Arbeitsplätze und wirtschaftliche
Entwicklung, überörtliche und regionale Einbindung, Natur und Umwelt,
Baugestaltung und Baupflege, Grüngestaltung und Freiflächenpflege“
Stück für Stück besprochen und deren Wichtigkeit erörtert. Hieraus
entwickelte sich eine offene Diskussion, denn die Ansichten zu den
Punkten waren in jedem Ort andere.
In Einem waren sich alle Teilnehmer jedoch einig: Die Zukunft in den
Dörfern hängt vom Engagement jedes Einzelnen ab. Die teilweise
erschütternden Aussichten bzgl. der zukünftigen Altersstruktur im
Oberbergischen Kreis ließen keinen anderen Standpunkt zu. Umso höher
ist das ehrenamtliche Engagement zukünftig zu sehen, Leben im Alter in
unseren Dörfern lebenswert zu gestalten. Aus diesem Grund sollte schon
heute jeder Einzelne überlegen, was er für sein Dorf oder seine
Gemeinde tun kann, und nicht darauf warten, was sein Dorf oder seine
Gemeinde für ihn tut.
Am letzten Veranstaltungstag wurden unseren Teilnehmern Petra Neumann,
Martina Corten, Jörg Vongehr und Axel Behrendt im Beisein unseres
Ortsvorstehers Dirk Lünschermann feierlich die Zertifikate durch die
stellvertretende Landrätin Ursula Mahler überreicht. Die Landrätin
dankte allen 17 Teilnehmern für das ehrenamtliche Engagement und lobte,
das auch die IG Dorf- und Mittelagger in Zukunft mit weniger
Menschen mehr Dorf erreichen möchte.